In der Tschechischen Republik stieg die THC-Obergrenze auf 1 %
Am 1. Januar 2022 konsolidierte die Tschechische Republik ihren relativ positiven Ansatz gegenüber nicht-psychotropem Cannabis, indem sie den Höchstgehalt an Tetrahydrocannabinol (THC) in CBD-Produkten anhob. Letzterer hat sich mehr als verdreifacht und ist von 0,3 %, der in Frankreich und vielen europäischen Ländern geltenden Obergrenze, auf 1 % gestiegen.
Die tschechische Initiative spiegelt ähnliche Gesetzesänderungen in anderen Ländern wider, beispielsweise in der Schweiz, die seit 2016 einen THC-Gehalt von 1 % erlaubt, und in Italien, das kürzlich seinen maximalen THC-Gehalt in CBD-Produkten mit 0,5 % angehoben hat.
Ziel: Stimulierung der Hanfindustrie, Befriedigung der wachsenden Nachfrage nach nicht psychotropen CBD-Produkten und Nutzung eines vielversprechenden Sektors, der Arbeitsplätze schafft, die nicht verlagert werden können, aber bestehen bleiben durch den Gesetzgebungsapparat relativ eingeschränkt.
Diese Entscheidung hat Prag zu einem wichtigen Hanf-Tourismusziel gemacht, da es möglich ist, vor Ort viel wirksamere CBD-Blüten zu kaufen und zu konsumieren. Tatsächlich ist eine Sorte, die 1 % THC enthält, zwangsläufig stärker als eine Sorte mit weniger als 0,3 %.
Tschechische Republik strebt die Legalisierung von Freizeit-Cannabis an
Am 5. April 2023 validierte die tschechische Regierung „einen Aktionsplan für die Suchtpolitik“. Hinter diesem eher bescheidenen, etwas kryptischen Namen verbirgt sich in Wirklichkeit ein Projekt zur Regulierung des Cannabismarktes. Jindřich Vobořil, der nationale Koordinator für den Kampf gegen Drogen in der tschechischen Regierung, räumt ein: „Eine repressive Cannabispolitik funktioniert einfach nicht. Ein neuer Ansatz ist erforderlich.“.
Das Land bereitet daher einen neuen Gesetzentwurf vor, der seinen Ansatz ändert und die baldige Schaffung eines legalen und regulierten Marktes für Freizeit-Cannabis vorsieht. Hier sind die Hauptpunkte des Projekts, über das noch diskutiert wird:
- Entkriminalisierung von Verkauf und Vertrieb: Der Besitz von Cannabis ist in der Tschechischen Republik seit 2010 entkriminalisiert, Verkauf und Vertrieb waren jedoch bisher illegal;
- Ein regulierter Markt: Das Projekt zielt darauf ab, einen legalen und regulierten Cannabismarkt mit einer Verbrauchsteuer wie für Alkohol und Tabak und Lizenzen für Produzenten und Verkäufer zu schaffen;
- Steuereinnahmen: Die erwarteten jährlichen Nettoeinnahmen aus der Cannabissteuer werden für den tschechischen Markt auf rund 85 Millionen Euro geschätzt, wobei zusätzliche Einnahmen aus dem Export erwartet werden;
- Lizenzkontrolle: Es gäbe von vornherein keine Begrenzung für die Anzahl der erteilten Lizenzen für den Verkauf und Anbau von Cannabis, solange die Antragsteller die Jahresgebühr zahlen.
- Verkauf in Fachgeschäften: Cannabis würde in spezialisierten Verkaufsstellen mit einheitlicher Verpackung ohne Werbung oder Fotografie verkauft. Es erfolgt lediglich eine Mengenangabe und eine Warnung vor den Risiken für den Verbraucher;
- Registrierungssystem für Benutzer: Für Benutzer wird ein spezielles Registrierungssystem erstellt, um die Menge zu begrenzen, die ein Kunde pro Monat kaufen kann, um illegalen Handel zu verhindern.